Abflug am 10. August 2021 – der Tag, an dem das große Abenteuer begann
Voller Vorfreude, Abschiedsschmerz und Aufregung verabschiedete ich mich von meiner Familie am Flughafen in Frankfurt und machte mich mit den anderen Teilnehmenden auf den Weg in das bisher größte Abenteuer meines Lebens.
Meine Gastfamilie lebte in North Liberty, Iowa, im Mittleren Westen der USA. Am Anfang hatte ich ziemliche Angst, meine Gastfamilie am Flughafen nicht zu erkennen, weil ich auch nicht wusste, wer mich abholen kommt oder wie groß der Flughafen ist.
Diese Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet, der Flughafen ist sehr klein und meine Gastmutter Cherrie sowie meine College-Koordinatorin Shannon haben mit selbstgebastelten „Welcome Charlotte“ Schildern auf mich gewartet.
Mein Platzierungsort Iowa
Als ich meinen Platzierungsort – Iowa – erfahren habe, wusste ich nur, dass er im Mittleren Westen liegt. Eigentlich hatte ich auf eine „bessere Platzierung“ gehofft, da Iowa lediglich als Kornkammer Amerikas und nicht für besondere Highlights bekannt ist. Ich habe mich lange gefragt, warum ausgerechnet ich dort platziert wurde. Die Frage wird sich für mich vermutlich nie klären und das möchte ich auch gar nicht. Ich hätte mir keinen besseren und schöneren Platzierungsort aussuchen können.
Iowa hat auch einige Besonderheiten zu bieten. Vor allem hat mich „The Hawkeye Wave“ beeindruckt. Eine Tradition bei allen Heimspielen des Football Teams Iowa Hawkeyes. Am Ende des ersten Viertels drehen sich alle Personen im Stadion zum UI Stead Family Children‘s Hospital, um den Patient*innen und ihren Familien zu winken.
Meine Gastfamilie – ein zweites Zuhause
Meine Gastfamilie war ein Mega-Volltreffer. Ich bin Einzelkind und habe keine Cousinen/Cousins. Es war ein absoluter Wunsch von mir, in eine große Familie mit Kindern zu kommen. Neben den vier amerikanischen Schwestern und einer kleinen Nichte gehörten auch die beiden Katzen Rio und Nelson zu meiner neuen Familie. Meine Gastfamilie hat mich wie ein weiteres Kind aufgenommen und mich überall als fünfte Tochter vorgestellt. Dadurch sind sie für mich zu einem zweiten Zuhause und meiner zweiten Familie geworden.
Ohne das Auslandsjahr hätte ich viele Dinge nicht ausprobiert
Ein Grund für die Entscheidung für das PPP war es, dass ich mich selbst besser kennenlernen und einfach über mich hinauszuwachsen. Hatte ich Träume, die ich in Deutschland nicht verfolgt habe, weil ich mich nicht getraut habe? Ja. War es für mich einfacher meinen Träumen hier ein Stück näher zu kommen? Irgendwie schon. Ich habe viel über mich selbst gelernt und erkannt, was ich mit meiner Zukunft machen möchte. So haben sich meine Zweifel, in welche Richtung mein beruflicher Weg gehen soll, geklärt.
Ohne das Auslandsjahr hätte ich viele Dinge nicht ausprobiert. Hätte aus schwierigen Situationen nichts lernen können und wäre nicht gewachsen. Es hat manchmal etwas Mut gekostet zu sagen: ich mache das jetzt, auch wenn ich es alleine machen muss. Ich habe gelernt, dass man vieles Schöne erleben kann, wenn man offen auf Menschen und Situationen zugeht. Dies fällt mir nach diesem Jahr deutlich leichter.