“Eine Fahrkarte nach Klagenfurt, bitte!” Meine Gastmutter der ersten zwei Monate, die ich 2011 in Deutschland verbracht habe, verbindet bis heute diesen Satz mit mir. Diesen habe ich von einer Sprachkurs-CD gelernt, um mich für das PPP-Interview vorzubereiten. Von den Teilnehmern des Parlamentarischen-Patenschaft-Programms wird erwartet, dass sie ein Grundinteresse an Deutschland und deutscher Kultur haben. Meine persönliche Verbindung zu Deutschland war damals nicht besonders stark, aber ich glaube, Interesse an einem Land kann auch aus Interesse an seiner Sprache wachsen. Ich konnte nämlich gar kein Deutsch sprechen, als ich mich für PPP beworben habe. Als ich aber 7 Monate später in Frankfurt ankam, hätte ich zumindest direkt einen Zug nach Österreich nehmen können.
Ich wusste nicht, was ich in Deutschland zu erwarten hatte. Eine Sache war mir allerdings klar: ich würde die Sprache lernen. Sofort habe ich zu meiner Gastfamilie gesagt, “Kein Englisch bitte”. Das haben sie ernst genommen – ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass meine Gastmutter überhaupt Englisch konnte, bis ich sie eines Tages anrufen musste, weil ich nicht wusste, wie ich den Backofen ausschalte. So etwas sollte richtig verstanden werden. Sie hat dann zurecht per Telefon zu mir auf Englisch gesagt, “turn the left dial until the red light turns off.” Ich bin fast umgekippt, so überrascht war ich, ihre Stimme auf Englisch zu hören!
Mein strenges Englischverbot verhalf mir zu schnellen Fortschritten. Man kann meine Sprachentwicklung Online miterleben, weil ich jede Woche ein Interview auf Deutsch geführt habe. Mein Gastvater hat sogar bei der 5. Folge mitgemacht.
Woche für Woche, sieht man bei The Lernen to Talk Show ganz transparent wie sich mein Deutsch während meiner Zeit als PPPler verbessert hat. The Lernen to Talk Show zeigt auch die zahlreichen sympatischen Menschen, die ich in Deutschland kennengelernt habe. Kultureller Austausch, den das PPP fördert, ist ein großes Konzept, bei dem es im Endeffekt auf etwas sehr einfaches ankommt: wie bereit Menschen sind, offen miteinander zu sein. Nur so wird eine Sprache gelernt, und nur so werden Freundschafte erschaffen – sowohl zwischen Ländern wie Deutschland und den USA, als auch zwischen Menschen, zum Beispiel zwischen PPPlern und seiner Gastfamilie, Arbeitgebern, oder Kollegen auf der Arbeit oder an der Uni.
Ich schätze die Zeit sehr, die ich in Deutschland als PPPler verbracht habe. Es hat mein Leben sehr stark beeinflusst, weshalb ich immer noch eine sehr tiefe Verbindung zu Deutschland habe. Nach meiner Zeit als PPPler, bin ich zurück nach Deutschland gekommen, um in Köln zu arbeiten. Wenige Jahre später habe ich ein Masterstudium dort abgeschlossen. Ich wohne immer noch in Köln, und ich war immer noch nicht in Klagenfurt.