Ein Jahr lang in den USA zu leben, sich in einem fremden Umfeld eine Identität aufzubauen und sich mit einer Gastfamilie ein Haus zuteilen ist eine besondere Erfahrung. Parallel dazu noch ein College zu besuchen und im Anschluss zur College-Zeit noch Berufserfahrung in den USA zu sammeln, macht das Programm so besonders.
Mein Praktikum in der Stadtstiftung Galesburg
Ich habe mein Praktikum in einer Stadtstiftung (Galesburg Community Foundation) in Richtung “Finance & Programs” absolviert. Es war sehr interessant zu erfahren, was der Arbeitsmarkt und die Arbeitsmoral im Vergleich zu Deutschland unterscheidet: Als Angestellter ist man in den USA mit 15 Urlaubstagen im Jahr sehr gut dabei – kein Vergleich zu dem Luxus, den man in Deutschland genießt. Auch die abgezählten Krankheitstage, die man im Jahr zur Verfügung hat, waren neu für mich.
Ich habe auf der Arbeit sehr viel gelernt und war froh, ein berufsbezogenes Praktikum gefunden zu haben, da ich in Deutschland als Bankkaufmann tätig war. Durch die Arbeit in der Stadtstiftung, lernte ich auch einiges über die Stadt selbst, in der ich fast ein Jahr lebte. Auch habe ich aus erster Hand sehen können, wie die Stadtstiftung Galesburg durch Fördergelder aufwertete.
Mein Ehrenamt während des PPPs
Als Ehrenamt habe ich im College das internationale Büro im Bereich Social Media und bei Veranstaltungen unterstützt. Außerdem half ich einer Kirche in Galesburg. Die Kirche hat einer afghanischen Familie, welche noch nicht zu lange in den USA lebt, Hilfe bei Behördengängen etc. angeboten. Meine Hilfe beim Übersetzen von Englisch zu Paschto war für die Kirche eine sichtliche Erleichterung. Ich fand es besonders schön, dass nicht nur meine deutschen, sondern auch meine afghanischen Wurzeln einen Teil zur Völkerverständigung und Stärkung der transatlantischen Beziehungen beitragen konnte. Ich hätte nie gedacht, dass meine Paschto-Kenntnisse für mein Jahr in den USA so relevant werden könnten.
Meines Erachtens ist die ehrenamtliche Arbeit ein integraler Bestandteil des Programms, der meist unterschätzt wird. Man tut nicht nur Gutes für die Gemeinde, sondern knüpft auch langfristige und wertvolle Kontakte. Während meines PPPs habe ich über 100 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet und wurde dafür vom US State Department ausgezeichnet.
Kleiner fun fact: ich habe durch mein Ehrenamt am College, meinen Job in der Stiftung ergattern können. Auch das Helfen beim Übersetzen wäre nicht zustande gekommen, wenn ich nicht vorher am College mein Ehrenamt gemacht hätte. Ich rate daher allen PPPler*innen, sich so viel in der Gemeinde zu engagieren, wie es nur geht. Aus kleinen Sachen können große Dinge entstehen!